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Frau Reker, buddeln wir weiter für den Glasfaserausbau?

Geschrieben von Test Autor | Oct 11, 2024 11:28:52 AM

Während manche Regionen Deutschlands noch immer auf Kupferleitungen setzen, baute NetCologne in Köln und dem Umland bereits 2006 das Gigabitnetz aus – auch auf Betreiben der Stadt Köln. Aktuell sind rund 60 Prozent der Kölner Haushalte an Glasfaser angebunden. Das erklärte Ziel von Henriette Reker ist, die Breitbandinfrastruktur bis 2030 auf 85 Prozent zu erhöhen.  „Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen, die vielfältigen Aufgaben der Stadtentwicklung weiter anzugehen und die Lebensqualität sowie unsere Qualität als Wirtschaftsstandort auch in Zukunft zu nutzen“, versprach Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, bei einer Netzausbauveranstaltung in Sürth

Es gibt mindestens 773 Milliarden gute Gründe, den Glasfaserausbau in Deutschland schnell voranzutreiben. So hoch ist nämlich das Wachstumspotenzial, das eine beschleunigte Versorgung mit der zuverlässigen und zukunftssicheren Vernetzung der deutschen Wirtschaft bringen würde. 773 Milliarden Euro, versteht sich. Das ergab eine DIW Econ Studie des letzten Jahres. Doch Deutschland, ein Land, in dem in jedem zweiten Haushalt mehr als vier Geräte gleichzeitig mit dem digitalen Netz verbunden sind, ist weit entfernt vom Ziel, flächendeckend über leistungsfähiges Internet zu verfügen. Nur rund 30 Prozent der deutschen Haushalte ist laut der jüngsten Marktanalyse des Branchenverbands Breko mit Glasfaser verbunden.

NetCologne sorgte für Vorsprung im Glasfaserausbau

 „Ein flächendeckendes Gigabitnetz ist von zentraler Bedeutung für den Wohn- und Wirtschaftsstandort Köln. Wir verfügen schon heute über eine der besten digitalen Infrastrukturen in Deutschland. Mit dem Gigabit Masterplan wollen wir diese Position weiter ausbauen“, erläutert Henriette Reker, bevor sie gemeinsam mit Timo von Lepel, Geschäftsführer von NetCologne, zum Spatenstich ansetzen, um obligatorisch den Netzausbau im Stadtteil Sürth, einem Stadtteil, der rund 11 Kilometer südlich vom Kölner Dom liegt und bis Ende 2025 komplett mit Glasfaser von NetCologne versorgt werden soll, zu starten. Die Kommunalpolitikerin weiter: „NetCologne hat sehr, sehr frühzeitig mit dem Glasfasernetzausbau in unserer Stadt begonnen. Das hat uns einen Vorsprung gegenüber anderen Städten verschafft, die jetzt erst darüber verhandeln, was ausgebaut wird.“

 Die weiteren Ausbaupläne existieren längst in Köln, auch für die sogenannten weißen Flecken. „Köln setzt Maßstäbe für andere Städte und zeigt, wie wichtig eine moderne Glasfaserinfrastruktur für die digitale Gesellschaft ist”, sagte Timo von Lepel, Geschäftsführer von NetCologne, in Sürth. „Kupferkabel sind endlich, Glasfaser schon jetzt die Zukunft“, ergänzt von Lepel und fordert seitens der Bundesnetzagentur einen geregelten Übergang im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher. „Dies ist ein notwendiger Schritt, um eine nachhaltige und zukunftsfähige Infrastruktur flächendeckend in Deutschland zu schaffen“, betont von Lepel.

15 Millionen Euro jährlich für schnelles Internet

Jährlich investiert NetCologne rund 15 Millionen Euro in den Glasfaserausbau der Kölner Region. Allein in Sürth, einem Ausbaugebiet mit bisher limitierter Glasfaserversorgung, plant NetCologne bis Ende 2025, rund 4.000 Wohn- und Geschäftseinheiten umfassend auszubauen. Zu den weiteren neuen Glasfaser-Veedeln zählen auch Rodenkirchen, Altstadt-Nord, Neu-Ehrenfeld sowie Bickendorf mit insgesamt 17.200 Wohn- und Betriebseinheiten.

 Zusätzlich schließt NetCologne im Auftrag der Stadt Köln die so genannten „Weißen Flecken“ an, um weitere rund 18.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten in Köln mit schnellem Internet zu versorgen. Dabei handelt es sich um Adressen, die bisher mit einer Breitbandversorgung von unter 30 Mbit/s angeschlossen waren. Dazu werden im Rahmen des Förderprogramms bis 2025 rund 220 Kilometer Glasfaserkabel im Kölner Stadtgebiet verlegt. Das Ziel der Stadt Köln: Bis xxxxx sollen 85 Prozent der Haushalte ans FTTH-Netz (Fibre to the House) angeschlossen sein.

Neben dem eigenen Investitionsanteil von NetCologne beträgt die geförderte Summe für das Breibandprojekt 33 Millionen Euro, wovon die Stadt Köln einen Eigenanteil von rund 3,3 Millionen Euro trägt. Weitere finanzielle Mittel des Bundes und des Landes NRW ermöglichen die öffentliche Förderung.

Glasfaser als Wettbewerbsvorteil

„Allein die Unternehmen brauchen diese Infrastruktur, um mithalten zu können, Digitalisierung zu ermöglichen und Künstliche Intelligenz anwenden zu können. Dies geht nicht mehr ohne Glasfaser“, führte Henriette Reker an.

 Fest steht, dass das Datenvolumen im Netz auch weiterhin rasant anwachsen wird. Schon heute verbraucht ein Haushalt rund 550 Gbit/Monat. Dies wird sich bis 2030 verfünffachen das heißt, perspektivisch werden 100 MBit-Leitungen nicht mehr reichen. Glasfaser ist die einzige Technologie, die diesen Anforderungen mehr als gerecht werden kann, auch in ländlichen Gebieten, wo die meisten noch mit Kupferleitungen und teilweise nur mit 16 MBit/s-Anbindungen versorgt sind, um dort für eine leistungsfähige und unverzichtbare Infrastruktur zu sorgen. Weitere Vorteile:  Im Vergleich zu Kupferleitungen ist Glasfaser umweltfreundlicher, energiesparender und sie kann nahezu unbegrenzte Kapazitäten zu geringen Kosten bereitstellen.